Die EU und der Traum der Breitbandvernetzung
In den abgelaufenen Monaten waren Netzfreiheit, Sicherheit und grenzüberschreitende Standards die zentralen Themen bei Verbrauchern, Regierungen und Unternehmen. Das europäische Parlament widmet sich den Aufgaben beschloß nun neue Richtlinien zur Förderung des Breitbandausbaus.
Zusammenarbeit ist gefragt: Die EU setzt sich für Breitband ein
Während auf den Anschluss einer DSL-Verbindung sowie auf die Materialien etwa 20% der Kosten entfallen, verursachen die Planungs- und Bauarbeiten bis zu 80% der Gesamtausgaben. Eine engere Zusammenarbeit zwischen den jeweiligen europäischen Mitgliedstaaten soll laut der EU-Kommissarin Neelie Kroes Einsparungen von bis zu 30% ermöglichen.
Effektiver Ausbau und kostengünstige Kabelverlegung
Das EU-Parlament einigte sich am Dienstag auf 4 wesentliche Eckpunkte, die einen weiteren Schritt hin zur Entwicklung eines gemeinsamen Breitbandnetzes bedeuten.
• Keine teuren Duplikationen der Infrastruktur. Anbieter sollen kooperieren damit keine Leitungen mehr als einmal verlegt werden müssen. Die Öffnung und Verfügbarkeit der gesamten technischen Infrastruktur für alle Internetanbieter sowie die voranschreitende technologische Entwicklung ermöglichen schnellere & kostengünstigere Lösungen.
• Bessere Koordination der Baumaßnahmen. Durch proaktives Handeln entsteht ein lückenloser Informationsfluss der es beispielweise ermöglicht Leerrohre für spätere Projekte in den Boden zu lassen. Der inoffizielle Slogan lautet „Weniger buddeln – mehr Breitband“.
• Schnellere und einfachere Prozeduren, sowie eine größere Transparenz bei den Ausschreibungen
• Verbesserung von alter und schwer zugänglicher, in Gebäuden eingelassener Infrastruktur. In Portugal wurde bereits eine Glasfaser-Pflicht für Bauten eingeführt. Nach und nach sollen somit die Wohneinheiten umgerüstet werden.
Glasfaserkabel birgt Risiko für Wasserleitungen
Eine weitere wichtige Entscheidung ist die klare Ablehnung gegenüber dem Vorschlag dass Kabel beim Ausbau in existierende Wasserleitungen verlegt werden dürfen. So lange keine ausreichenden Studien zu dem Thema vorliegen bleibt es ungeklärt ob die Qualität des Trinkwassers letztlich beeinflusst wird. Es handelt sich in dem Fall um eine Vorsichtsmaßnahme um den Bürger zu schützen.