Die Internetverbindung der Zukunft – Drohnen für DSL?
Wie diese Woche unter anderem die FAZ und das Hamburger Abendblatt berichteten kauft Google den Solardrohnenhersteller Titan Aerospace. Zuvor hatte Facebook sein Portfolio erweiterte und im März mit der Ascenta-Übernahme im gleichen Geschäftsfeld gewildert. Worauf können wir gespannt sein? Und was sind die Folgen und Vorteile für das regionale Breitband?
Drohnen-Internet: für die örtlichen Gemeinden bisher noch weit entfernt
Die Internetlandschaft verändert sich und obwohl der Verbrauch stetig zunimmt werden einem immer schnellere Verbindungen geboten. Möglich gemacht wird dies durch die sich entwickelnde Vielfalt der Branche: Einige Hersteller entwickeln schnellere Verbindungen, manche spezialisieren sich auf Nischen. Und Global Player wie Google und Facebook ruhen sich natürlich auch nicht auf ihren Lorbeeren aus.
Neue Verbindungsmethoden von den Internet-Riesen
Google hat mit seinen Loons, mit Gas gefüllte, internetfähige Ballons, sowie diversen anderen Projekten, wie das 1 GB Glasfaser in den USA und technologischen Innovationen, sei es Hardware wie Google Glas oder Software wie das gesamte Angebotsspektrum von Google+, haben in der Vergangenheit bereits für Aufsehen gesorgt. Mit der Übernahme von dem 20-Mann starken Unternehmen Titan Aerospace werden ab 2015 solarbetriebene Satelliten ins die Erdumlaufbahn gesetzt. Zudem werden Drohnen in rund 20km Höhe kreisen können. Die Solardrohnen, deren Spannweite mit 50 Metern beeindruckend ist, haben eine erwartete Lebensdauer von 5 Jahren.
Facebook warf ebenfalls ein Auge auf Titan. Der Social Media Konzern aus Kalifornien sicherte sich allerdings bereits im März die Eigentumsrechte an Ascenta, für umgerechnet 2 Milliarden Euro. Ascenta arbeitet im gleichen Sektor wie Titan, was für einen erhöhten Konkurrenzdruck sprechen könnte, der wohl einen Entwicklungsschub zur Folge hätte.
Wie können lokale Breitbandnetze davon profitieren?
Bisher waren Erfolgsmeldungen beschränkt auf kleinere Gebiete wie zuletzt in Bad Bellingen, Löwenstedt oder Rostock, denn die aktuelle Technologie erfordert die Verlegung von Internetkabeln. Zudem erfordert der Ausbau eine Berücksichtigung von verschiedenen Faktoren wie der Zustand der Straßen, die Einwohneranzahl, die Verkehrslage, sowie klimatische Bedingungen und eine Rücksichtnahme auf existierende Infrastruktur wie Strom-, Gas-, und Wasserleitungen.
Bei den neuen Entwicklungen wiederrum wäre die Frage nach stabilen Verbindungen das größte Hindernis einer weitläufigen Umsetzung. In wie fern könnten sich beispielsweise im Falle eines Gewitters Schwankungen ergeben? Wenn die sogenannten Research & Development Abteilungen von Google und Facebook ihre Forschungen vorantreiben können und dabei auch lokale Gegebenheit berücksichtigen können, wäre die Umsetzung wohl nur wenige Jahre entfernt.
Doch dafür müssen die Gemeinden, die Internetanbieter und die Internet-Giganten besser miteinander kommunizieren und kooperieren können. Vorstellbar wäre zum Beispiel dass Gemeinden, durch die Einstellung eines Internet-Verantwortlichen, mit den nötigen Kenntnissen ausgestattet, zielgerichteter Informationen erhalten und verteilen können, was letztlich dazu führt dass Ausschreibungen für das örtliche Breitbandnetz klarer formuliert werden und die gezielte Auswahl von fähigen Internetanbietern versprechen einen größeren Erfolg.
Zudem bleibt noch die Möglichkeit dass Drohnen und andere Technologien an ihre datenschutzrechtliche Grenze gebracht werden, da beispielweise die Flieger nicht nur Internet übertragen, sondern auch Daten aufnehmen und an ihre Eigentümer sendet, die diese wiederrum verwerten und verwenden können.