Wann erhalten die Gemeinden Pinnebergs eine Breitband-Verbindung?
Getragen von der Welle der Euphorie des Programms der Digitalen Agenda hofft Pinneberg auf Zuschüsse für die einzelnen Gemeinden um Glasfaser verlegen und so den Anschluss an das Breitbandnetz herstellen zu können.
Pinneberg erwartet Gelder bis zum Jahre 2017
Wie eine Art Oase in der Breitband-Wüste war für viele Gemeinden die Ankündigung der Digitalen Agenda, die letzte Woche erfolgte. Damit die Oase sich nicht als Fata-Morgana entpuppt, müssen die Ausbauvorhaben der Bundesregierung effektiv umgesetzt werden. Doch in einem Land in dem viele kleinere Ortschaften noch keinen Anschluss an das moderne Breitbandnetz besitzen und nun einen Anspruch anmelden, könnte für einzelne Landesregierungen schwer werden sich durchzusetzen. DSL & Kabelinternet wirft einen Blick auf die Situation in Pinneberg.
Die Nachfrage nach Breitband ist vorhanden
Aus mehreren Untersuchungen der Regierung sowie des TÜV-Rheinland geht hervor dass die Abdeckung mit breitbandfähigen Verbindungen in den kleineren Ortschaften unweit der Großstadt Hamburg mittelmäßig bis schlecht ist. So können lediglich etwas mehr als die Hälfte der Haushalte der Gemeinden Moorrege Holm, Tornesch einen Anschluss zum Netz herstellen, während in Hetlingen, Lutzhorn, Seeth-Ekholt, Bevern, Langeln 90% der Einwohner über maximal sehr schlechte Verbindungen zum Internet verfügen.
Der fehlende Anschluss kann verehrenden Folgen für die wirtschaftliche Situation und somit für die Zukunft der jeweiligen Orte haben. Die Unternehmen könnten abwandern und ihre Geschäftstätigkeiten in Gemeinden mit schnellen Glasfaserleitungen verlegen.
Der Kreis Pinneberg glänzt alleine mit der Kleinstadt Halstenbek, wo fast alle Bürger eine Verbindung zum Highspeed-Netz besitzen. Die Notwendigkeit für einen Breitbandausbau ist schon länger bekannt und nun liegt es wohl an der Landesregierung die Gelder bereitzustellen.
Wie soll die Finanzierung für das Breitband zustande kommen?
Laut der Digitalen Agenda, die vergangene Woche von Gabriel, De Maiziere und Dobrindt vorgestellt wurde, erwartet der Kreis Pinneberg über 10 Milliarden Euro in dem nächsten Jahrzehnt. Dieser Betrag würde größtenteils durch den Bund finanziert. Das Land Schleswig-Holstein sieht dennoch einen Nachholbedarf, denn die Förderungen der Bundesregierung werden nicht ausreichen.
Die Kosten der Tiefbauarbeiten, die Verlegung und die Beschaffung des Glasfaserkabels, die Planung sowie die Umsetzung und schließlich die Instandhaltungskosten können von diesen Zahlungen langfristig nicht gedeckt werden. Die einzelnen Gemeinden sehen sich nun gezwungen interne Innovationsprozesse zu beschleunigen, um kreative Lösungskonzepte auszuarbeiten. Somit sollen die Ortschaften weitere potentielle Geldgeber anwerben, wie beispielsweise die Telekom oder Vodafone, die anteilig Projektkosten übernehmen und so den Anschluss an das Breitbandnetz sichern.
Während mit der Unterstützung seitens der Regierung erst ab 2017 zu rechnen ist benötigen viele Dörfer und Kleinstädte möglichst bald signifikante Investitionen um ihren Bürgern endlich eine schnelle Internetleitung bieten zu können.