In Schonach gibt es keinen Breitbandausbau
Der Ort im Schwarzwald punktet als beliebter Ausflugsort für zahlreiche Touristen die einen Urlaub in der Region verbringen. Doch bei ihren Aufenthalten in Schonach müssen die Urlauber bislang zum großen Teil auf Internet verzichten. Die traditionsreiche Gemeinde vertritt entschlossen die Interessen der Bürger sowie die der ortsansässigen Unternehmen und fordert eine Breitband-Verbindung.
Schonach hofft auf einen Anschluss an das Breitbandnetz
Die Ortschaft könnte, falls sich nicht bald eine Lösung findet, mittelständische Betriebe verlieren. Um die Geschäftsbeziehungen nach Amerika und Asien nicht zu gefährden sind die größten Arbeitgeber aus Schonach gezwungen sich in Gemeinden mit Internetanbietern und starken Leitungen niederzulassen. Glasfaser ist demnach überlebenswichtig für die ländlichen Regionen.
Anschluss an das Breitbandnetz ist eine Standortbestimmung
Selbst die Mitarbeiter der Firmen ziehen es vor in anderen Ortschaften zu wohnen, der dort erhalte man Internetanschlüsse von bis zu 50 Mbps. Wenn Schonach die Abwanderungsquote gering halten möchte, ist eine Digitale Vernetzung genauso von Bedeutung wie eine Anbindung an die Verkehrsinfrastruktur im Land.
Die Analyse eines möglichen Breitbandausbaus ergab Kosten für Leitungen und Bauarbeiten in Höhe von rund 180 000 Euro. Für die Gaststätten und die Hotels würde dies einen großen Schritt in die Zukunft bedeuten, denn so könnten Kunden Reservierungen nicht nur per Telefon, sondern auch direkt im Internet buchen.
Die Internetanbieter halten sich bisweilen zurück
Obwohl die Betriebe, allen voran Wiha, für einen Großteil der Kosten aufgekommen wären, ließ sich das Breitbandvorhaben bis heute nicht umsetzen. Denn den Internetanbietern war das Projekt nicht lukrativ genug. Die wenigen Anschlüsse würden wohl etwa die laufenden Kosten sowie die Inbetriebnahme des Netzes abdecken, und somit wenig Profit für die jeweiligen Anbieter abwerfen. Da entscheiden sich Unternehmen wie die Telekom oder Kabel Deutschland doch lieber für einen Ausbau ihrer Leistungen in dicht besiedelten Gebieten mit einer höheren Profitmarge.
Doch der Telekom die Schuld an dem mangelnden Ausbauwillen der Anbieter zu geben wäre zu einfach. Schliesslich ist das Unternehmen gewillt zu marktgerechten Konditionen Teile der eigenen Infrastruktur zu verkaufen. Doch bislang führten nur wenigen Verhandlungen zur Verkäufen. Durch die Notwendigkeit Kosten zu reduzieren und durch die fehlende Aussicht auf Profit verzichten viele Internetanbieter auf die Möglichkeit in weniger dicht besiedelten Gegenden zu investieren.
Hilfe naht, oder doch nur ein Tropfen auf dem heißen Stein?
Die Landesregierung könnte helfen in dem sie zusätzliche Unterstützung in der Form von Subventionen bereitstellt. Und es scheint als könnten die Gelder bereits in den nächsten Monaten fließen. Doch verglichen mit Bayern, einem Vorbild in Sachen Breitbandausbau, sieht die Regierung von Baden-Württemberg alt aus. Während Schonach sich mit anderen Gemeinden 11,7 Millionen Euro teilt, beziehen die bayrischen Ortschaften mit insgesamt 350 Millionen Euro etwa das Dreißigfache an finanzieller Unterstützung.