Telekom kontert Kritik der Bundesnetzagentur
Der Präsident der Netzagentur bekundete in einem Gespräch mit der Wirtschaftszeitung Handelsblatt Kritik an dem Vorgehen der Telekom. Die Wahl der Ausbaugebiete sei nicht Bürgergerecht, sondern sogenannte Rosinenpickerei. Doch der große Telekommunikationskonzern schlägt nun zurück und weist jegliche Vorwürfe von sich.
Netzagentur sieht Optimierungspotential beim Ausbau auf dem Land
Unfaire Behandlung, falsche Wahrnehmung, Fehleinschätzung. Die Liste an Begriffen die man bei der Telekom verwendet um den, aus Sicht des Telekommunikationskonzerns, Fehltritt von Jochen Homann zu beschreiben, ist lang. Doch sind die Vorwürfe des Leiters der Bundesnetzagentur gerechtfertigt oder übertrieben?
Die Kritik der Netzagentur lautet Rosinenpickerei
Homann gab zu verstehen dass ihm und seiner Behörde einige Vorgänge der bekannten Breitbandanbieter nicht gefallen. Durch das Sichern und den Fokus auf die attraktivsten Regionen müssten weniger dicht besiedelte Räume lange auf einen Anschluss an das Breitbandnetz warten. Des weiteren fällt die finanzielle Unterstützung des Staates für die abgeschiedenen Städte und Dörfer recht großzügig aus. Dennoch schaffen es die Internetanbieter nicht die Wünsche der Politik und der Steuerzahler umzusetzen.
Auch im Bundestag wird das Auswahlverfahren des Telekomriesen kritisch beäugt. So gab CDU Mitglied Liebing zu verstehen dass die Bürger die Folgen des ungleichen Breitbandausbaus zu tragen hätten. Bei der Höhe an Fördergeldern die beauftragte Unternehmen bei einem Ausbau erhalten sei dies
Das Gegenargument der Telekom heisst nackte Zahlen und Wettbewerb
Die Deutsche Telekom sieht die Sachlage, gelinde ausgedrückt, etwas anders. Denn einerseits ist der Konzern keine soziale Einrichtung, sondern ein profitorientiertes Unternehmen welches sich in einem intensiven Wettbewerb beweisen muss. Würde man sich vorrangig auf den Netzausbau in ländlichen Gebieten konzentrieren und das Ziel verfolgen alle weißen Flecken auf der Karte mit schnellem Breitband zu versorgen könnte dies erhebliche Einbußen in profitablen städtischen Regionen mit sich ziehen oder die Kosten in die Höhe schießen lassen. Andererseits ist die Telekom nicht der einzige Internetanbieter der sich auf Regionen mit einer hohen Bevölkerungsdichte konzentrieren. Der Anreiz zuerst in solche Gegenden zu investieren ist durch die potentiellen Einnahmequellen schlichtweg höher. Zudem sprechen die Investitionszahlen eine deutliche Sprache: Mit über 5000 Gemeinden hat die Telekom einen Ausbauvertrag abgeschlossen, dies ist mehr als jeder anderer Anbieter bisher zustande gebracht hat.
Zum Wohl des Bürgers sollten sich Vertreter des Volkes und die Verantwortlichen der Breitbandanbieter bemühen für eine bessere Koordination der Ausbauvorhaben und eine bessere Kommunikation unter- und miteinander zu sorgen.