Thüringen muss beim Breitbandausbau Geduld beweisen
Die Entwicklung des Breitbandnetzes im Bundesland Thüringen stockt. Der Grund hierfür ist der bisher nicht verabschiedete Landeshaushalt, auf dessen Inhalte sich die einzelnen Parteien noch nicht vollends einigen konnten. Zwar können die einzelnen Gemeinden alle notwendigen Unterlagen für einen Antrag zum Anschluss an die Datenautobahn ausfüllen, doch bis diese abgesegnet werden wird es noch einige Zeit dauern.
Thüringen soll bis 2020 dank schnellen Leitungen flächendecken surfen
Die bekannte Kritik von liberalen Stimmen an den langsamen Mechanismen der Bürokratie findet hier ihre Daseinsberechtigung. Denn obwohl nur etwa die Hälfte aller Thüringer mit akzeptablen Übertragungsraten im Internet surfen zieht sich die Veröffentlichung und Festlegung des Landesetats weiter hin. Dies hat zur Folge dass die versprochenen Gelder bis jetzt wie eine Seifenblase scheinen. Damit diese nicht platzt muss die Politik nun zielorientier handeln.
Fördermittel sollen Thüringen zu einer Highspeed-Vernetzung helfen
Um das Bundesland mit modernen Internetleitungen auszurüsten soll der Förderbetrag für den Netzausbau in den kommenden Jahren Schritt für Schritt erhöht werden. 2014 wurden etwas mehr als 3 Millionen Euro in den flächendeckenden Ausbau investiert und bis zum Jahre 2020 sollen es nochmal insgesamt 15 Millionen werden. Das grundlegende Ziel ist es den Bürgern Anschlussgeschwindigkeiten von 30 Mbps zu ermöglichen. Dabei sollen lokale Breitbandanbieter, darunter die Thüringer Energie AG, von größeren Internetbetreibern wie die Telekom oder Vodafone unterstützt werden. Damit dies geschieht muss allerdings der Haushaltplan fertiggestellt und umgesetzt werden.
Durchwachsener Ist-Zustand bei der Netzanbindung
Bisher profitieren circa 50 bis 55 Prozent der etwa 1,3 Millionen Haushalte im Land von den schnellen Glasfaserleitungen. Im letzten Jahr kamen etwa 20000 weitere Anschlüsse hnzu. Doch um Thüringen für die Zukunft zu wappnen muss wesentlich mehr passieren. Mitte Juni soll ein Treffen mit zahlreichen Beteiligten Licht ins Dunkel bringen, denn spätestens dann sollen sich die Bürger und Netzbetreiber mit Hilfe eines Forums über die Sorgen und Erwartungen austauschen können. Ein positives Zeichen gibt es schon: 2014 wurden mehr Anschlüsse in Ortschaften möglich gemacht als in den Jahren zuvor. Damit zeigt das Bundesland dass es auf einem guten Weg ist, doch der Ausbauprozeß ist noch lange nicht abgeschlossen.