Vodafone und Telekom im Wettlauf um Fördergelder: Streit um die Milliarden
Als das Land Bayern vor kurzem bekanntgab über 1,5 Milliarden als Fördergeld für den weiteren Breitbandausbau zur Verfügung zu stellen witterten die zwei Branchenriesen Vodafone und Deutsche Telekom ein Geschäft. Nun ist ein Streit zwischen den Marktführern entbrannt. DSL & Kabel Internet erklärt die Einzelheiten.
Wettbewerb zwischen Vodafone und Telekom nimmt zu: Streit um Bayern
Wie in den letzten Monaten schon des öfteren berichtet wurde nimmt der Konkurrenzkampf unter Internetanbieten massiv zu. Die zunehmende Anzahl an Akquisitionen und Übernahmen und eine verschärftere Kommunikation zwischen den Parteien sind nur einige der Folgen für den Telekommunikationsmarkt.
Wettrennen zwischen VDSL, Vectoring und Kabelinternet
Vodafone kritisiert die geplanten Subventionen und warnte am Mittwoch in Berlin vor dem Vorhaben Bayerns rund 1,5 Milliarden Euro in den weiteren Ausbau des Netzes zu stecken. Dies würde nur der Telekom helfen, denn schliesslich könne Vodafone bereits etwa 70% des Bundeslandes über Glasfaser mit bis zu 100 Mbps versorgen.
Die Telekom wiederrum kritisierte die Aussagen mit dem Hinweis dass keine Übernahme bislang ein Monopol gerechtfertigte. Zusätzlich beteiligt sich die Deutsche Telekom an erheblichen Investitionen um die hauseigenen Technologien VDSL und Vectoring in den nächsten Jahren voranzutreiben. Laut eigenen Angaben möchte man Deutschlandweit 70% der Anschlüsse abdecken, in Bayern gar 85%. Auch hier würden staatliche Fördergelder wenig bis gar keine Rolle spielen.
Es sei jedoch wichtig die weniger rentablen Investitionen durch Subventionen zu unterstützen, um letztlich auf eine Abdeckung von 100% zu kommen.
Subventionsrisiken und die Zukunft des bayrischen Internets
Das erklärte Ziel der Bundesregierung bleibt bis 2018 flächendeckend rund 50 Mbps einzuführen. Die Subventionen von kostenintensiven Ausbauprojekten sollten die letzten weißen Flecke abdecken. Doch das Risiko von sogenannten Mitnahmeeffekten bleibt bestehen. So könnte ein Anbieter Subventionen als zusätzliche Einnahmequelle, bzw. als Werkzeug der Kostensenkung nutzen und mit bestehenden Angeboten konkurrieren, während weiterhin unrentable Projekte keine Beachtung finden.
Wenn die Politik, die Wirtschaft und die Gemeinden einen gemeinsamen Konsensus erreichen stehen dem Ausbau und der Weiterentwicklung des Netzes nichts mehr im Wege.